Tank abdichten ( . . . oder dauerhaft den Rost raus!)

Dem Durst meine Reuse Rechnung tragend, musste ich in einen größeren Tank investieren. Da ich meine Toolbox weiter nutzen wollte fiel mein Augenmerk schnell auf den XXL Tank, Version SCK.
Allerdings bemerkte ich schnell das die von mir gefahrene Luftfilter-auf-Ansaugbalg Lösung nicht mit diesem Behältnis harmonisierte. Naja, selbst ist der Metaller und so wurde kurzerhand einen Beule in den Tank geschweißt.
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Der alte Spruch Arbeit zieht Arbeit nach sich passte jedoch leider auch hier, a) war trotz all meinem Können der Tank nach dem Schweißen nicht mehr dicht und b) konnte ich beim eröffnen des Tanks innen leichten Rostbefall erkennen.

Beim Grübeln erinnerte ich mich dann an ein alte Ausgabe der Oldtimer Praxis in der eben jenen Problemen mit verschiedenen Tankversiegelungen auf die Pelle gerückt wurde.
Unter anderem wurde ein System namens Kreem getestet, das in Deutschland unter anderem von der Firma Putoline Deutschland in der eBucht vertrieben wird. Dieses System hat für mich den Vorteil das nirgends ein Härter begemischt werden muss, sozusagen Plug & Play.

Geliefert werden 3 Kunststofffläschen mit verschiedenem Inhalt und ein ziemlich genaue Gebrauchsanweisung.
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Um es gleich vorweg zu nehmen, erstens sollte man den Hinweis dieses System nur in gut belüfteten Räumen oder sogar noch besser draußen anzuwenden ernst nehmen und zweitens würde ich eine Mindesttemperatur von 15°C empfehlen, eher mehr.

Zurück zum Thema, man fängt mit der Pulle Tank Prep A an.
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Hierbei handelt es sich um einen höllisch aggressiven Rostumwandler (riecht sehr angenehm!) dessen Anwendung bei neuen Tanks nicht wirklich notwendig ist, aber auch nicht schadet! 😉
Man gießt den Inhalt komplett in den zu behandelnde Kraftstoffbehälter und füllt selbigen mit warmem Wasser bis zum Rand. Je rostiger, desto länger einwirken lassen.
Wenn man innen das blanke Metall erkennt und alle Roststellen entfernt sind, giesst man die Plörre einfach in ein passend großes Behältniss, denn das kann man noch mal benutzen.

Weiter gehts mit Tank Prep B, eine wiederum extrem gut riechende Chemikalie die die metallische Öberfläche angreift, das Restwasser verdrängt und so die Oberfläche für den letzen Schritt vorbereitet.
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Wieder einfach reinkippen, rumschwenken und in die Pulle zurückkippen, kann man auch wieder verwenden.

Jetzt wird richtig witzig, in der letzten Flasche befindet sich die eigentliche Beschichtung, ein weißer Flüssigkunststoff der in Aceton gelöst ist und da erklärt sich auch der hier wieder extrem liebliche Geruch. Spätestens jetzt sollte man die Kinder, die Frau und den Hund aus dem Keller schicken ( wenn einem die eigene Gesundheit schon nix wert ist) oder besser nach draußen gehen.
Man kippt diesen Kunststoff halt in den Tank und schwenkt diesen so hin und her, das überall was von dem Zeug hinkommt. Jetzt öffnet man eine der zuvor verschlossenen Tanköffnungen und gießt die weiße Flüssigkeit wieder in die Flasche ( erraten, kann man nochmal verwenden), lässt den Tank zwischen 5 und 10 Minuten ruhig stehen, und lässt danach den sich gesammelten Kunststoff auch in die Flasche laufen. Man verschließt den Tank nun wieder und schwenkt die Restflüssigkeit dann so lange durch den Tank, bis sich keine Pfützen mehr bilden. Das ist jetzt allerdings einfacher geschrieben als getan, besonders im Januar und bei unter 10 °C. 🙂

Schlussendlich hab ich es dann aber auch hinbekommen und im Tank siehts dann in etwa so aus:
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Es sollte sich halt eine möglichst gleichmäßige weiße Schicht im Tank befinden. Sollte man gekleckert haben oder mit der Beschichtung nicht zufrieden sein, mit Aceton kann man den Kunststoff wieder auflösen und weg ist das Zeug.
Diese Schicht erfüllt von nun an 2 Zwecke, erstens kann das Metall innen nicht mehr rosten und zweitens sollte der Tank nun dicht sein.

Ersteres kann ich erst bestätigen wenn der Tank demnächst verbaut und mal n Winter nur halbvoll in der Werkstatt verbracht hat, zweiteres kann ich allerdings schon bestätigen, der Tank ist komplett dicht!
Schön.
Jetzt gehts zum Lackierer und dann wird das Ding eingebaut.
Dazu demnächst mehr.

2 Gedanken zu „Tank abdichten ( . . . oder dauerhaft den Rost raus!)

  1. Ach Gonzo – hätteste mal was gesacht, so´n Tanke-Revidier-Kit hab ich noch im Dienst liegen, da is nur ganz wenig raus und es hätte sicherlich noch für dich gereicht.
    Ansonsten top, bin gespannt ob das mit meiner Idee auch so gut klappt, das gehen wir die Tage im Dienst an.

  2. Dann setzt dir mal die Sauerstoffmaske beim Verarbeiten auf, ich hatte leichte Kopfschmerzen den Abend! 🙂

    Aber mit dem Rest beschichte ich den jetzt verbauten Tank auch noch, das reicht wohl so gerade, drum hatte ich das geordert.

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