Dieses Treffen hab ich mir zum 40sten geschenkt. Wurde ja auch mal Zeit auf ein Inseltreffen zu fahren. Allerdings und das geb ich unumwunden zu, eine alte Männer Tour mit verladen in einen Transporter, schon wegen der Fähre.
Alleine reisen ist natürlich langweilig, also gesellten sich noch Hans Günther und Christoph aus Münster dazu. Dank eines gewissen Paul aus Colchester und seiner unglaublichen Gastfreundschaft machte sich die kleine Truppe bereits am Donnerstag auf den Weg, denn offiziell startete die Rally erst am Freitag. Also schön Tagesfähre nach Harwich und von da zum Paul nach Colchester einen vorheben, lag sogar auf dem Weg, also was sollte schon schief gehen. Nun ja, in Hoek van Holland angekommen wurden erst mal die Biervorräte dank fehlendem Dosenpfand kontinental aufgestockt, weiter zur Fähre und drauf da. Im Bauch der Fähre fanden sich dann schon erste Anzeichen für eine “feuchte” Ãœberfahrt, diverse Moppeds mit deutschen Kennzeichen. 🙂
Also rauf auf Deck, wunderbares Wetter und solche illustre Mitfahrer wie den Borgo und den Maurer vom HP erspäht. Mit dem sind wir dann auch gleich an den Tresen und da auch nicht mehr weg. Junge, Junge.
In GB angekommen von Board, ab nach Colchester und beim Paul eingekehrt. Der hatte die Hütte schon mit diversen Österreichern und hunderten Dosen Lager und Cider voll. Da passten wir geradezu perfekt rein. Weitermachen.
Kurze Nacht, full English vom Gastgeber zubereitet, Geldautomat und ab auf die Reusen zum Platz. Dank freundlichem vorwegfahren der britischen Kollegen ging das “auf der falschen Seite fahren” und das Kreisverkehr Labyrinth mit etwas Restdampf auch recht angenehm von der Hand.
Eintritt waren glaub ich 15 britische, dafür befindet sich der Platz direkt am Meer, sensationell! Wir waren recht früh da, drum war es auch noch nicht so voll, dass man keinen Platz mehr hätte finden können. Unsere britischen Reiseleiter bevorzugten aber einen Platz in Sichtweite zur Mainhall, rückblickend vielleicht nicht nicht ganz so schlau, es war halt recht laut, aber gut, es gab genug Stoff um Bettschwere herzustellen.
Zelte aufgebaut und erst mal Flüssigkeit nachlegen, es war sonnig und wirklich sehr warm, wer hätte in GB mit so einem Wetter gerechnet?
Günni und ich zuckelten dann erst Mal zum Teilemarkt, beeindruckend. Von der kompletten Kiste bis zu einzelnen Schrauben, alles da und wenn nicht unglaublich selten, sogar zu erträglichen Preisen.
Preise, ja, is halt etwas teurer auf der Insel. Fish&Chips gabs für schmale 6 Pfund 50, der Rest, meist undefinierbar, war nicht sonderlich günstiger. Getränke waren jetzt nicht das Problem, Paul hatte nicht nur für Getränke sondern auch für reichlich Eis gesorgt. Wir haben dem Mann jeder 30 Pfünder in die Hand gedrückt für seine Auslagen und selbst die wollte er eigentlich gar nicht haben. Unglaublicher Typ.
Der Tag lüllerte so dahin, ich lüllerte mir schön einen rein, Gespräch hier, Schwätzchen da, gucken, staunen, Hansi lag da schon bis zu den Ellenbogen in den Teilekisten und kaufte, und kaufte.
Abendveranstaltung, kurz in die Dusche, top, sauberes Zeug an und mal kurz überall reingeschnuppert. Es war dann über den Tag doch voll geworden und ich entschied mich später mit Maurer und Vatti im Technozelt abzuhotten, Jesus Maria.
Da wurde zumindest dem Maurer und mir so warm das wir erst mal ne Stunde im Meer baden gegangen sind. Babywannen warmes Wasser, herrlich. Noch mal geduscht und dann ab ins “deutsche Viertel”, schön im Stuhlkreis rumgesessen und nett unterhalten. Fein einen angenommen und dann irgendwann mal ins Zelt.
Samstag, erträglicher Kaffee aus ner Ape, Sonnenschein und viele Menschen. Ich musste dann feststellen, dass die Bargeldreserven zu Ende gingen, also die Mofa angerissen und ab nach Colchester. Hätte ich eh hingemüsst, ich hatte die Kamera bei Paul liegen lassen, naja.
Christoph und ich versuchten dann den Hinweg irgendwie zu rekonstruieren, dabei scheiterten wir natürlich kolossal.Immerhin durften wir uns so mal durch den Samstagmittag Verkehr in Colchester quälen. Alda.
Ein freundlicher Einheimischer brachte uns irgendwann zurück auf Spur und wenn mal wusste wo man genau war, war es gar nicht so kompliziert den Weg zu finden.
Geld abgeholt, Kamera am Mann und zurück dafür. Christoph wollte noch in einen britischen Baumarkt, also machte ich mich allein auf den Weg zurück zum Platz. Und da hätte ich es fast geschafft den Sonntag noch stressig zu gestalten. Ich sah zwar ein, zwei mal auf meine Tankanzeige, war mir aber eigentlich sicher dass da noch genug Saft drin ist um wieder zum Transporter und auf die Fähre zu kommen. Ich fuhr an 3 Tankstellen vorbei, bis ich bemerkte das der Füllstand eigentlich gar nicht mehr so bombastisch war. Dann kam aber keine Station mehr, also Hahn auf und zum Platz, wird schon passen.
Hansi hatte den Teilemarkt zwischenzeitlich 3 mal auf links gedreht und richtig zugeschlagen. Ich machte mich dann erst mal auf Fotosafari, wie immer eigentlich nur Moppeds abgeschossen und mir dabei wieder schön einen umgehangen. Es war zum Glück nicht mehr ganz so warm aber immer noch sehr angenehm. Irgendwann kam ich dann in die Nähe der Mainhall, drin gabs Karaoke vom allerfeinsten und ein paar Welfen. Mit dem Phillip musste ich dann einen snakebite with jaegerbomb vernichten, ein perverses Zeug. Zum Glück war gleich neben an die Customshow, also war es mit einem getan. Die Show selbst war halt sehr englisch, von 08/15 original Resto bis zur kompletten Kirmeskiste war alles vertreten. Besonders ins Auge stach eine rote, mit viel Airbrush, Chrom, Gold und graviertem Zeug aufgebaute GP. Die machte dann auch Best of Show.
Irgendwann wurde mir aber so schwummerig, dass ich noch mal was Fettiges nachlegen musste, jhatte ich doch glatt den ganzen Tag vergessen was zu essen. Ausführlich den britischen Spezialitäten gefröhnt und hier und da noch ne Vase nachgelegt und zack wurde das dunkel und Zeit für die Abendveranstaltung. Nach der Waschung saß ich dann aber lange bei unserem Reiseleiter und dessen Getränken mit meinem alten Kumpel Uggy vom BFSC rum, später gings zwar noch was zappeln, aber wir mussten ja am Sonntag früh raus, die Fähre legte um 9 ab.
Am Morgen musste erst mal Hansis Krempel auf die 3 Bertas verteilt werden und bei mir ging es eh nur sehr piano, der Tank wurde leerer und leerer und ich hatte wirklich Sorge ob ich nicht einen klassischen Jetson hinlege. Mit dem letzten Benzindämpfen hat es dann aber doch noch hingehauen und auf gings zur Fähre. An Board haben wir dann noch ne Kabine nachgebucht, ich war glaub ich nach 5 Minuten wegggepennt.
Man ist halt keine 16 mehr.
Insgesamt lief am Sonntag alles problemlos und gegen 20 Uhr war wohl auch der Letzte wieder daheim.
Feine Veranstaltung.
Mein Dank und Grüße an Paul und Claire, besser geht es nicht, Maurer, wie immer eine Freude, Rolf, Leisters, halt alle die da waren.
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