Einen Monat nach unserer Ausstellung fand sich die rollerfahrende Welt in einem kleinen Land westlich von Deutschland ein, genauer gesagt in einem kleinen, verschlafenden Städtchen das die Einheimischen Antwerpen nennen.
Das stimmt natürlich nicht, Belgien liegt östlich und Antwerpen ist riesig! 😉
Da die Show am Samstag um 10 Uhr begann wurde der Freitag als strategisch richtiger Anreisetag auserkoren.
Dank der britischen Armee und den Kollegen vom A33SC gestaltete sich die Anreise geräumig und günstig, nur die Pinkelpausen waren etwas rar gesät! 😀
Genächtigt wurde nicht wie üblich im Zelt oder im Auto, nein, da wurde mal richtig dicke Hose ein Hotel klar gemacht.
Da angekommen stand schon halb Britannien in Form von wahnsinnig vielen Mofas vor der Tür. Deren Besitzer schienen sich schon länger in der Hotelbar aufgehalten zu haben und so wurden wir nett und mit Bier begrüßt.
Es blieb ja nix, also 70 Scheine auf den Tresen, Schlüssel in die Hand und die Klamotten im Zimmer verstaut. Keine 10 Minuten später gings dann wieder an den Tresen bei.
Ich denke mal das die 15-20 Männchen an dem Freitag Abend mehr Umsatz gemacht haben als da sonst in einer Woche anfällt, so oft wurde die leeren Humpen gegen Neue getauscht.
Irgendwann wurde dann aber zur Abendveranstaltung in Antwerpen City geblasen, also ab in die Droschke und hinein ins Vergnügen.
Da sowohl Hansi, als auch ich dem Belgischen nicht mächtig sind, haben wir clever wie wir sind gleich mal jeder ne Visitenkarte vom Hotel eingesteckt, man weiss ja nie. So ausgerüstet und die Taschen voller Geld wurden wir an einer netten Kneipe Mittendrin rausgelassen. Drinnen gings dann mit dem Flüssigdoping weiter, es verirrte sich sogar die ein oder andere Runde in meine Richtung.
Von dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an den Spender!
Für Unterhaltung war auch gesorgt, diverse britische Einlagen sorgten für Kurzweil. Irgendwie flutschte dann auch hier und da mal was Kurzes dazwischen und das machte den Rest des Abends/Morgens nebulös.
Hansi und ich wechselten nämlich einmal die Lokalität, klar so seriös mit Kutte und SCP Mütze auffem Kopp biste ja überall ein gern gesehener Gast. Betrunken waren wir ja Gott sei Dank auch nicht.
Hansi war da irgendwann pinkeln/weg und ich bewunderte mit Glas in der hand und abgespreiztem Finger die belgische Damenwelt ( alter Vatter!!), viel mehr weiß ich dann eigentlich auch nicht mehr, bis uns zusammen auffiel das was Fettiges nicht schlecht wäre.
Da so direkt am Platz nix zu sehen war sind wir zu einem Taxifahrer gewankt.
Der war dann mal richtig scharf, man muss halt Glück haben.
‘n Grinsen wie Klaus Jürgen Wussow zu besten Schwarzwaldklinik Zeiten, schön die oberen 2 Hemdknöppe offen und natürlich ne schwarz belederte E Klasse am Start.
Diesem hochgradig seriösen Menschen brachten wir unser Begehr nahe und freundlich weitergrinsend wies er uns den Weg auf die Rückbank. Ich mag das geträumt haben aber ich glaube der hatte sogar LCD Fernseher inne Kopfstützen, auf denen allerdings Werbung lief. Egal.
Er kutschierte uns zu einer ganz offensichtlich geöffneten Frittenbude, angeblich die letzte geöffnete in ganz Belgien.
Was ich jetzt nicht wusste war, das der Belgier nicht nur meint die Pommes erfunden zu haben, der zelebriert das Frittieren wie noch nirgends anders gesehen.
Berge von leckeren gelben Kartoffelstäbchen, Tonnen von Mayo, Herz was willste mehr.
Wir also raus aus dem Auto und ran an Pommestresen, mit Händen und Füssen ne Schultüte voll Pommes geordert und zurück zum Wagen.
Das fand das Grinsemännchen jetzt aber doof, so wegen des Lederinterieurs und so, er sagte nur, “Sitt echst mal in set ruhm thea”, oder so ähnlich.
Klar, das Taxameter tat auch weiter seinen Dienst aber haste nix, biste nix, sind wir beiden hungrigen Gesellen in son Zimmerchen mit Holzbänken rein und weiter im Programm. Der Taxler hatte sich mittlerweile wieder lächelnd an sein Dienstgefährt gelehnt und schaute uns durch die Scheibe beim spachteln zu.
Mit den halbleeren Schultüten ließ er uns dann doch wieder rein und nachdem ihm Hansi freundlich die Visitenkarte an den Kopf geschmissen hatte machte sich der Kollege auf den Weg uns nach Hause zu bringen.
Das muss etwas wohl gedauert haben da meine Frittentüte bis zum Hotel alle war, wer jedoch wieviel gezahlt weiß ich nicht mehr, Samstag Mittag allerdings waren bei mir von den vormals 130 Steinchen nur noch 35 über, nicht das meiste.
Wo wir dann auch schon beim Samstag sind. Lange geschlafen haben können wir nämlich auch nicht. Um 6.45 Uhr klingelte der Wecker und mir ging es, sagen wir mal bescheiden. Hansi würde ich mal als “offen” beschreiben.
Der im Preis inbegriffene Instantkaffee im Zimmer brachte keine Besserung und der Kaffee an der Lobby riss mit 2 Euro pro Fingerhut immer größere Löcher in die Finanzdecke, alles in allem nicht zufriedenstellend. Notiz an mich, Nescafe Instant für die EL einpacken!
So angeschlagen ging es dann für Hansi, Ted, Urte und mich zum Veranstaltungsort, ganz offensichtlich einem der besseren Stadtteile von Antwerpen . . . . .
Es wurde aufgebaut, Präsentation gebaut und so weiter, zwischendurch wieder ein 2 Euro Fingerhut Kaffee eingeworfen und weiter gewuselt. Irgendwann kam Kollege Rollof umme Ecke und meinte ich müsse erst mal ne Krone aufmachen, dann würde das schon wieder.
Die half aber nicht.
Also erst mal zum MC D. Da gabs einen sehr leckeren Chicken Bacon Onion oder kurz CBO, der vor Fett triefte und einen Fischmäc Filet-o-Fish. Ab da gings dann bergauf.
Kurzum, überall mal die Nase reingehalten, 2-4 Aufkleber gekauft, ein, zwei Colabier vernichtet und auf die Pokalverleihung gewartet.
Für Rosi gab es den Pokal für die beste T5 und für Hansi den Pokal für den besten Cut Down, die Anreise hatte sich also schon mal gelohnt.
Da Hansi der einzige Bewerber auf diesen Pokal war kam das aber nicht wirklich überraschend! 😀
Um halb 5 war Abriss angesagt und es ging wieder in die Heimat.
Was soll ich sagen, danke fürs Bier, den Schnaps, noch mehr Bier, noch mehr Schnaps, die Fritten, das Bier, den Schnaps und noch mehr Schnaps.
Besonderer dank an unsere belgischen Gastgeber, sehr nette Veranstaltung und danke für den Pokal. Ach so, hab ich schon den Schnaps erwähnt?
Einen besonderen Gruß an den Matt, war schön dich kenne zu lernen und man sieht sich.
Bilder gibt es natürlich auch noch: