5 Jahre war ich nicht mehr richtig in Urlaub, es wurde also Zeit. Der Koffer wurde gepackt und mit der Dame unterm Arm wurde “mal eben” Italien ins Auge gefasst. Die näheren Umstände die mich zwangen einen Zwischenstopp in Mailand einzulegen führen an dieser Stelle zu weit, auf jeden Fall musste eine Nacht in der Metropole am Lambro genächtigt werden. Am nächsten Morgen wurde das Navi erneut mit den Zieldaten gefüttert und weiter gings, allerdings waren einige Strassen auf Grund großräumiger Baustellen gesperrt, den Umleitungsschildern folgend erspähte ich dann plötzlich ein Schild ” Lambrate”, rechts ab.
Ohne das eingeplant zu haben und ohne zu wissen wo das alte Werk überhaupt stand bin ich dann mal abgefahren und nach kurzer Suche sichtete ich den alten Wasserturm.
Da war er also, der Mittelpunkt der lambrettafahrenden Erde, inmitten eines mehr oder weniger abgerockten Mailänder Stadtteils.
In Unwissenheit das es auch einen Haupteingang gab ( den fand ich erst als ich wieder gen Strand aufbrach) freute ich mich von Weitem erst mal auch über den hinteren Teil diese Geländes. Aber was heisst schon Gelände, das ist immer noch ein mehr als beeindruckender, riesiger Industriekomplex.
Zu meiner großen Enttäuschung musste ich feststellen das die komplette Anlage eingezäunt war, meine Dame erspähte aber ein Loch im Zaun ( wie der da wohl rein kam?). Kurz um, rein da.
Es ist wirklich ein Schande in welch erbärmlichen Zustand sich diese heiligen Hallen mittlerweile befinden, das Einzäunen hat definitiv einen Sinn. Überall liegen Scherben von den einstmals komplett verglasten Dächern, die Reste, die da 10-15 Meter über einem noch in rostigen Rahmen hängen wären wohl tödlich wenn sie einen erwischen.
Allerdings sind die Scherben noch das kleinste Problem, die üppig spriessende Vegetation verhindert ein frühzeitiges Erkennen von Löchern und anderen “Fallen” am Boden. Denn das Alles scheint die lokalen Mitglieder einer mobilen ethnischen Minderheit nicht davon abzuhalten in diesen Hallen zu wohnen! Wir wurden während unsere Erkundungstour durchaus skeptisch von diversen Frauen beobachtet, den Gestank der Hinterlassenschaften dieser Bewohner können die Bilder zum Glück nicht wieder geben.
Apropos Bilder:
Bleibt zu hoffen das der Mailänder den Rest nicht auch noch platt macht, falls doch, sollte man wohl vorher mal da gewesen sein.
gonzo
allda. das sieht einfach nach post industriellem verfall aus.
….sieht irgendwie traurig aus….Gar nix mehr von Lambretta gefunden, irgendein Typenschild
eine Rückleuchte….nix?! Da gibts doch bestimmt noch Kellerräume en mass…