Was ich von indischen Kurbelwellen halte?

Gar nix!

Warum?

Hier ein heute entnommenes Exemplar der gemeine indische Kurbelwelle. Ein nicht sonderlich potenter Stage 4 (22er Jetex und glitziglitzi fernost Rennpuffi) brachte diese Kurbelwelle erst zum rotieren und dann zum glühen!
Raus aus dem Motor ging sie aber nur noch mit einem wirklich dicken Hammer, die war mal richtig fest gegangen.
Gut, nach 20.000 km kann sowas schon mal passieren, aber wohl kaum nach 200km!

Doch was genau ist überhaupt passiert?
Momentan zeichnet sich ein komplettes Abrauchen des unteren Pleuellagers als Ursache ab (von den Nadeln dieses Lagers war aber auch gar nichts mehr zu sehen!), das hatte zur Folge das:
a) diese kleinen Lagerteile kreuz und quer durch den Zylinder flogen und
b) das Pleuel dann so viel Spiel hatte, das es anfing im Gehäuse zu schleifen.

Doch wie konnte es überhaupt soweit kommen?
Komplett fehlendes Öl im Gemisch war auszuschließen, auch ein zu wenig an Öl kommt als Erklärung nicht in Frage. Bleibt eigentlich nur das untere Lager als Fehlerquelle und die Vermutung das es sich dabei im etwas dergestalt minderwertiges handeln muss, das es nicht mal in 125cc Standard-Indermotoren zu empfehlen ist, geschweige denn in Motoren die mittels eines Resoauspuffs auch noch mehr als 4000 U/min schaffen.

Also, Finger weg von diesem Schrott!
Die Kosten einer vernünftigen Welle dürften etwa halb so hoch sein wie die Kosten die durch solch einen Schaden entstehen.

Bilder:

11 Gedanken zu „Was ich von indischen Kurbelwellen halte?

  1. äh,

    gonzo, das ist jetzt kein geheimniss, dass die indischen kurbelwellen nix sind, die dinger sollte man, wie vieles andere in einem indermotor sofort tauschen.

    gruss

  2. hab auch gerade einen indischen komplettmotor auf dem seziertisch. der ist neu verpflanzt worden und erst 5000km gelaufen. ergebnis: welle ebenfalls ziemlich blau. zusätzlich noch schleifspuren an der lagerabdeckplatte (aus alu!) und am maghousing. echt erschreckend sowas.

    bin auch der meinung dass es an der miesen welle liegt – in kombination mit den SKF-India lagern denen ich keinen mm über den weg traue.

    würde so einen motor nie und nimma kaufen. max. den leeren block; aber selbst da greif ich lieber zum italiener und lass aufschweissen.

    lg
    mex

  3. Ja, ja, Aber jetzt haben wir mal einen Fotobeweis!
    Ich kenne da 2-3, die sind durch gutes Zureden meist nicht zu beeindrucken! 😉

  4. Ja, ja, ja

    so ist das halt mit den eigenen Erfahrungen , die jeder fuer sich machen muss. Vor allem teuer sind sie bis jetzt gewesen 🙂

    Lieber Lars , ich lasse mich dann jetzt erstmal technisch beraten und vertraue auf deine Erfahrungswerte. Die hab ich nun mal nicht. Und ich glaube auch nicht genug Geld um die alle zu sammeln.

    Lg

    Urte

  5. @ Markus . Ne, ne, das dort verbaute Pleuellager dürfte sich in D wohl nicht mal Lager nennen, höchstens Platzhalter! 🙂 Das ist komplett ” Quality Made in India”

    @ Urte . Ja, ne, woher soll mans wissen. Ich ahne nur das dein mann genau den selben Mist durch die Gegend fährt. Ich habe da aber schon ne Lösung zur Hand. ;-)Die bringe ich gleich mit!

  6. Habe eine solche Welle vom Marco LTH überholen lassen – sprich ein neues Lager einsetzen lassen, das ganze gescheit verkleben und fein auswuchten lassen – das ganze läuft seit Jahren in dem 186cc DL Motor ohne Probleme. Lt. Marco ist die Basis nicht schlecht, die Wangen sehr hart und lassen sich gut kleben, die Pleuel sind auch ok. Das Problem ist und bleibt ein billiges Lager und schlechte Verarbeitung.

    Kostenpunkt ca. 40 Euro

  7. Sobald derzeit Skandalfotos aus Paderborner Schrauberhöhlen für Aufsehen sorgen, geht mir die Rosette zu. Aber diesmal habe ich wohl Glück gehabt.

  8. Anschliessend kann der Vergaser mal passend auf die richtige Seite gepflanzt werden und dann läuft die Mühle bestimmt gleich viel besser. Auf isser ja eh schon, da macht man am besten gleich den ganzen Abwasch.

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